Selbstwirksamkeit und Demokratie

Die Kraft der Selbstwirksamkeit für eine starke Demokratie

In meinem Verständnis von Coaching der einzelnen Personen als auch in der Unterstützung in der Organisationsentwicklung eines Betriebes geht es immer auch um dem Punkt der Selbstwirksamkeit. Ob das Mitarbeiter oder Führungskräfte sind, es ist immer die Form von Mitwirkungsmöglichkeit und Transparenz, die entscheidungsfähige und handlungsfähige Strukturen schaffen oder aufrechterhalten.

In einer funktionierenden Demokratie ist die Beteiligung und das Engagement der Bürger ein entscheidender Faktor. Wenn sich Menschen als selbstwirksam erleben, also das Gefühl haben, dass sie durch ihr Handeln Einfluss auf ihr Leben und die Gesellschaft nehmen können, stärkt das den demokratischen Prozess enorm.

Selbstwirksamkeit als Grundlage für politisches Engagement

Der Psychologe Albert Bandura prägte den Begriff der Selbstwirksamkeit in den 1970er Jahren. Damit bezeichnet er die Überzeugung einer Person, durch ihr eigenes Handeln gewünschte Ziele erreichen zu können. Dieses Gefühl der Kontrolle und Wirksamkeit ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich Menschen in der Gesellschaft einbringen und für ihre Interessen einsetzen.

Nur wer sich selbst als handlungsfähig erlebt, wird sich auch in politische Prozesse einmischen und versuchen, Veränderungen herbeizuführen. Selbstwirksame Bürger engagieren sich eher in Bürgerinitiativen, Vereinen oder Parteien und üben so ihre demokratischen Rechte aus. Sie trauen sich zu, durch ihr Mitwirken die Dinge zum Besseren zu wenden.

Demokratie braucht mündige und aktive Bürger

Eine lebendige Demokratie lebt vom Engagement und der Teilhabe ihrer Bürger. Je mehr Menschen sich als selbstwirksam erleben, desto mehr werden sie sich in demokratische Prozesse einbringen. Sie hinterfragen kritisch, formulieren Forderungen und setzen sich für ihre Anliegen ein.

Förderung von Selbstwirksamkeit und Teilhabe

Damit sich Bürger als selbstwirksam erleben und sich aktiv in die Demokratie einbringen, müssen bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sein:

  • Zugängliche und transparente Informationen: Bürger müssen über relevante politische Themen, Entscheidungsprozesse und Partizipationsmöglichkeiten informiert sein.
  • Einfache und niedrigschwellige Beteiligungsformate: Es braucht Formate wie Bürgerversammlungen, Bürgerhaushalte oder Online-Konsultationen, die eine Mitwirkung erleichtern.
  • Echte Mitbestimmung und Mitgestaltung: Die Rückmeldungen und Vorschläge der Bürger müssen tatsächlich Einfluss auf politische Entscheidungen haben.
  • Unterstützung für zivilgesellschaftliches Engagement: Vereine, Initiativen und Organisationen, in denen sich Bürger engagieren, müssen gefördert und gestärkt werden.

Beispiele dafür sind etwa Bürgerforen zur Stadtentwicklung, in denen Anwohner ihre Ideen einbringen können. Oder Jugendbeteiligungsprojekte, bei denen junge Menschen Vorschläge für ihr Wohnumfeld erarbeiten und umsetzen.

Fazit: Selbstwirksamkeit ist Basis für eine starke Demokratie

Eine Gesellschaft, in der sich die Bürger als selbstwirksam erleben, ist der Nährboden für eine lebendige und starke Demokratie. Nur wenn sich die Menschen als aktive Gestalter ihrer Lebenswelt und ihrer politischen Ordnung begreifen, werden sie sich auch tatsächlich einbringen und für ihre Interessen einsetzen.

Daher ist es wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Selbstwirksamkeit und Teilhabe fördern. Nur so können wir die Demokratie stärken und zu einer Gesellschaft kommen, in der die Bürger wirklich mitbestimmen und mitgestalten können.